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Kontiki und Paulchen sind diesmal nicht dabei

Jejudo

Zu einem Korea-Aufenthalt darf natürlich ein Ausflug auf Jeju nicht fehlen. Die Insel bekam sehr viele Vorschusslorbeeren: Es ist das koreanische Hawaii und eines der 7 neuen Weltnaturwunder. So etwas muss einzigartig sein und unsere Erwartungen waren dementsprechend extrem gross.

Wenn die Erwartungen sehr gross sind, so können diese sehr leicht enttäuscht werden. So gefiel uns die Insel am ersten Tag überhaupt nicht, weil alles was wir sahen nicht mit den Erwartungen übereinstimmte. Der leichte Regen machte es auch nicht besser. Viele Baustellen, verbaute Küste und nicht die gewohnt koreanische Hochbauweise und daneben viel grüne Natur.

Nach und nach sahen wir jedoch das Schöne an Jeju und uns gefiel die Vulkaninsel von Kilometer zu Kilometer immer besser, bis wir sie am Schluss extrem schön fanden.

 

Jeju (1)

Zweite Klasse auf koreanisch: Wenn man ein zweite Klasse-Ticket kauft, so hat man einen Platz in einem Raum, den man mit anderen teilt. Man legt seine Matte aus und kann sich im Gestell mit Leder-Kissen-Schaumstoffklötzen bedienen. Räume dieser Art gibt es viele auf der Fähre und es ist eine sehr angenehme Form des Reisens.

 

Jeju (2)

Für umgerechnet einen Franken konnte man sich 10 Minuten massieren lassen. Sibil geniesst das sichtlich.

 

Jeju (3)

Haenyeo bedeutet See-Frau. Die Haenyeo gehören zu Jeju wie der Lavastein. Sie tauchen im Meer und holen allerlei Essbares herauf: Muscheln, Schnecken, Seegras und vieles mehr. Die Ausrüstung könnte dabei einfacher nicht sein: Nur eine Taucherbrille und seit 1970 gehört auch ein Neopren-Anzug dazu. Alles was sie sammelt, legt sie dabei in einen Korb, der an einer Boje im Wasser schwimmt.

 

Jeju (4)

Die Haenyeo spielten auch in der Geschichte eine sehr grosse Rolle. So bildeten sie eine grosse Anti-Japan-Bewegung zur Zeit der japanischen Herrschaft.

 

Jeju (5)

Das Fischerboot ist zurück und die Netze werden nun nach dem Fang durchsucht. Die Fische werden dann in Kübeln nach Art sortiert.

 

Dies geht sehr schnell vonstatten, wie dieses Filmchen zeigt.

 

Jeju (8)

Ebenfalls sehr beliebt sind Tintenfische, welche an den meterlangen “Wäscheleinen” am Meer mit einem Zahnstocher zum Trocknen aufgehängt werden.

 

Jeju (9)

Die Tintenfische werden in der Nacht mit diesen Booten gefangen. Die Lampen leuchten sehr hell und ziehen dabei die Tintenfisch-Schwärme an.

 

Jeju (10)

Auch auf Jeju wird sehr intensive Landwirtschaft betrieben. Auf diesem Bild sieht man Kakteen, welche nach der Blüte Kaktusfeigen tragen.

 

Jeju (11)

Die einzelnen Felder sind durch Lavastein-Zäune voneinander getrennt und so vor den oft starken Winden geschützt. Auf diesem Feld wird Kabis angebaut. Nebst Kabis sahen wir auch felderweise Rüebli.

 

Jeju (12)

Dieser Berg entstand vor etwa 700’000 oder 800’000 Jahren durch einen Vulkanausbruch und wird Sanbangsan genannt.

 

Jeju (13)

Gleich unter dem Sanbangsan befindet sich eine riesige Buddha-Statue.

 

Jeju (14)

Die Mandarinen haben Saison: Die Bäume sind voll und die Ernte hat vielerorts schon begonnen. Am Strassenrand und an den Märkten werden überall Mandarinen angeboten.

 

Jeju (15)

Aussicht auf Hayedong, einem Dorf an der südlichen Küste.

 

Jeju (16)

Die Küste ist überzogen mit Lavastein.

 

Jeju (17)

 

 

Jeju (18)

Diese Steinmännli werden “Dolharubang” genannt und sind aus Lavastein. Die Originale wurden um 1750 erstellt und ausserhalb der Festungen aufgestellt, um Schlechtes abzuwehren.

Diese Statuen stehen überall und es gibt sie sogar zum Essen: “Deli Manjoo”, luftiger Teig mit einer Vanillecreme-Füllung.

 

Jeju (19)

 

 

Jeju (20)

Umgeben von Fitnessgeräten verbrachten wir die Nacht in einem Pavillon. Solche Fitnessgeräte sind in Korea überall sehr zahlreich vorhanden. Sie werden auch sehr oft benutzt, nicht nur von uns.

 

Jeju (21)

 

 

Jeju (22)

Die Schlucht kann man mit Wasservelos erkunden. Auf der rechten Seite rauf, auf der linken Seite wieder runter. Sibil erinnert sich vage, dass der Veloplus früher solche Wasservelos oder etwas Ähnliches im Angebot hatte.

 

Jeju (24)

Ebenfalls rund um die Küste führt der sogenannte “Olle-Trail“: Dieser Küstenwanderweg ist 430 km lang und wurde 2007 erstellt, um den Tourismus zu fördern. Eine Erfolgsgeschichte: Über eine Million Leute wanderten diesen Wanderweg alleine im Jahre 2011.

 

Jeju (25)

Die Sicht auf das Meer ist atemberaubend.

 

Jeju (27)

Diese Haenyeo auf dem Weg zur Arbeit ist echt und nicht aus Stein. Der Beruf der Haenyeo wird von der Mutter zur Tochter weitergegeben. Doch die Töchter von heute möchten lieber Studieren oder einen anderen Beruf erlernen, statt im Meer nach Muscheln und Seegras zu tauchen. So sind die Taucherinnen alle schon etwas in die Jahre gekommen. 70+ ist keine Seltenheit!

Es gibt auf der Insel eine Schule, wo jederfrau diesen Beruf erlernen kann. Leider hat die aber nur von Mai bis August offen, sonst hätte sich Sibil sofort angemeldet.

 

Jeju (29)

Wir trafen auf Lee, ein Tourenfahrer aus Korea, der bereits Europa und auch die Schweiz durchradelt hat.
Lange haben wir mit ihm gesprächelt und es war sehr interessant, die beiden Länder etwas zu vergleichen. In Korea finden wir viele Dinge speziell oder komisch, weil wir diese so nicht kennen. Genauso war es für Lee in der Schweiz: Robidogs fand er die sonderbarste Sache, die er gesehen hat.

Er zeigt uns, wie man einen getrockneten und danach grillierten Tintenfisch fachgerecht zerkleinert und isst. Er spendierte uns den Tintenfisch und eine Suppe, weil er etwas zurückgeben möchte: Er sei auf seinen Reisen ebenfalls immer auf viel Gastfreundschaft gestossen.

Vielen Dank Lee!

Überhaupt waren alle Begegnungen mit Koreanern durch Freundlichkeit und ausserordentlicher Hilfsbereitschaft geprägt. Auch wenn wir trotz Sprachbarriere kaum grössere Gespräche führen konnten.

 

Jeju (30)

Wir fuhren noch eine Weile zusammen, bis sich dann unsere Wege wieder trennten.

 

Jeju (31)

Lavastein wohin man sieht.

 

Jeju (32)

Seongsan Ilchulbong gehört zu den meistbesuchten Attraktionen auf Jeju. Dieser erloschene Vulkan, der direkt aus dem Meer ragt, hat kein Kratersee. Das Gestein ist so porös, dass das Wasser gleich wieder abfliesst.

Wir wollten gerne den Sonnenaufgang dort oben geniessen und machten uns um 05:30 Uhr auf den Weg. Dank des wolkenverhangenen Himmels war der Sonnenaufgang so spektakulär wie eine krepierte Tischbombe. Und dann wurden wir auch noch mit einem kurzen Regenschauer geduscht…

 

Jeju (33)

Es gibt ja immer noch die andere Seite: Und diese Aussicht war sehr schön und weniger Wolkenverhangen.

 

Jeju (34)

Wir waren nicht allein: Dieser imposante Tourismushotspot wird von tausenden Touristen besucht und gehört zum UNESCO Weltnaturerbe “Jeju-Vulkaninseln und Lavatunnel”.

 

Jeju (35)

 

 

Jeju (36)

Hafen bei Seongsan-ri, im Osten der Insel.

 

Jeju (38)

Hier wird nicht Reis getrocknet, sondern kleine Fischli. Diese werden jeweils in einem der vielen kleinen Schälchen zu einem Gericht gereicht.

 

Jeju (39)

 

Jeju (40)

Pocari Sweat“, ionisierender Spezialdrink: Man muss alles probieren!

 

Jeju (41)

Gleiches Motto, anderer Stand: Hotdog mit Pommesfrites rundherum. Fantastisch!

 

12 thoughts on “Jejudo”

  1. Gabi sagt:

    Oh, ich wurde mehrfach an Hawaii erinnert -wie schööööön!!
    Was läuft denn in Südkorea in Sachen Weihnachten? Läuft überhaupt was? Hier wird schon seit einiger Zeit schwer “aufgerüstet”…:-(
    Gestern goldener Oktober in den Bergen, heute tristes November-Wetter…die Winterreifen sind auch schon drauf…gibt´s Winterreifen in Südkorea????
    Weiter gute Reise!!

  2. Streit Antti u Tomek sagt:

    Hei
    Ich erzählte heute grade einer besser englischverstehenden Südkoreanerin von Sibil u Bruno in ihrem Land radelnd…sie staunte aber die Südkoreaner hier sind die , die am wenigsten reden…. Schade ich würde gerne mehr herausfinden über deren Funktionen u s w… Ich frage immer ob sie denn aus Nordkorea kommen Kleiner Scherz… Man kommt einfach nichts schlaues aus denen
    Mein gamsa hamnida finden sie fast selbstverständlich und lächeln oder gucken wie immer verstehe nur Bahnhof…
    Und ich bin ja weiss Gott nicht auf die Schnauze gefallen mit fremden Sprachen..
    Nun gut
    Nun sind wir gespannt wie
    Lustig alles wird im
    Schönen Nippon
    Also wie
    Gesagt bei Kuramotos bei Shihokos könnt ihr ruhig mal vorbei schauen
    Ich werde euch die genaue Strasse noch durchgeben und Shihoko melden dass ihr im
    Land seit
    Liebe Uttigbühlgruess vo Antti u Tomek und die drei Katerchen

  3. Dear Sibil & Bruno,

    It’s great to see that you enjoyed 2 months in Korea! It looks like you enjoyed the convenience of the Korea 4 Rivers bicycle path routes. Nice blog!

    Brad Korea By Bike

    https://www.facebook.com/Korea-By-Bike-KBB-607037326068398/

    1. SibilBruno sagt:

      Dear Brad!

      Thank you so much for your support during the last two months. We enjoyed the time in Korea so much.

      Thanks for adding the KBB address to the blog.

      Have a great day,
      -Sibil&Bruno.

  4. Das wär doch mal ein Job! muscheltaucherin….:-))) Danke für den tollen Bericht und die schönen Bilder! ich habe über Südkorea durch euch eine Menge gelernt! immer interessant! Geniesst noch die restliche Zeit! miss you…

  5. Catherine Bastian-Wey sagt:

    Guten Abend Ihr zwei
    2 Dinge haben mich bei der heutigen Reportage besonders gefallen:
    – aufgehängte Tintenfische (mit Zahnstocher, versteht sich!)
    – Mandarinen-Saison: Warum wohl das, fragt Ihr Euch sicher? Bei uns gibts auch schon die ersten Mandarinen zu kaufen, so dass Ihr nicht zu sehr “Heimweh” habt! 🙂

    Gute Weiterfahrt
    Catherine

  6. Nelly Holliger sagt:

    Sibil ev könntest Du im Türlersee tauchen gehen, dort wärst Du sicher die Einzige…
    Liebe Grüsse aus der herbstlichen Schweiz Nelly

  7. Olivier Staub sagt:

    Zahnstocher statt cleverpeg ✌️

  8. Karin sagt:

    Wieder viel gelernt, sehr schön! Der Wurst mit Pommes gute Inspiration für die vielen Snackbars in Holland 🙂
    Wann das Schif mit Geld entlang kommt möchte ich bestimmt mal nach Korea gehen, ihr seit gute Ambassadors für Korea!
    Gute Weiterreise!!!!

  9. Silvia Luginbühl sagt:

    Guten Morgen Sibil und Bruno!
    Vor dem Frühstück habe ich eure Bilder und die interessanten Kommentare genossen. Am meisten haben mich die Mandarinen gelüstet – kein Wunder mit meinem leeren Magen!
    Die Welt könnte ein Paradies sein – leider heute in vielen Teilen der Erde das unbeschreibliche Elend.
    En ganz e schööni Ziit und blibed gsund! Härzlichi Grüess vo mir us Züri!

  10. Lee Dong Hyun sagt:

    Hi! again!
    Sibil&Bruno!
    Did you have a good time in Jeju island?!
    Surprisingly, I recieved a mail from you during watching your travels.
    I’m happy to be a part of your trip although updated my photo is too bad.
    Just joke. haha.^^
    Anyway, I was really glad to meet you.
    And I’ll continue to follow your trip through this blog.
    Auf Wiedersehen!

  11. Verena Klopfenstein sagt:

    Bruno kann ja mich in dieser Schule anmelden 🙂 sehr spannend was ihr und wir mit euch so alles seht und erlebt. Wau!

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