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Kontiki und Paulchen sind diesmal nicht dabei

Von Daegu via Busan nach Yeosu

In Daegu haben wir einen Zwischenhalt eingelegt und in einem traditionellen Hanok logiert. Nach drei Tagen fuhren wir dann weiter Richtung Busan, der zweitgrössten Stadt von Südkorea, mit dem weltgrössten Einkaufszentrum laut Guiness Buch der Rekorde.

Nach einer Pause in Busan, wo wir die offiziellen Radwege entlang der Flüsse verliessen, sind wir nun wieder auf uns selber angewiesen und müssen den Weg nach Yeosu, wo die Fähre zur Insel Jeju ablegt, selber finden.

 

Daegu und Busan (1)

Am Markt von Daegu gibt es ganz viele Geschenke, die man zu speziellen familiären Anlässen kaufen und schenken kann.

 

Daegu und Busan (2)

Die Geschenke sind jedoch nur Ausstellungsstücke und aus Plastik. Entscheidet man sich für eines, so wird dieses in liebevoller Handarbeit gefertigt.

 

Daegu und Busan (3)

Seit dem April 2015 gibt es in Daegu eine Monorail. Oder genauer gesagt zu deutsch eine “Alwegbahn“. Wir haben es genossen, die viertgrösste Stadt Südkoreas auf diese Art zu erfahren. Da man, nicht wie in einer U-Bahn unterirdisch, sondern immer oberirdisch unterwegs ist, kann man die Aussicht geniessen und man sieht man eindrücklich, wie riesig diese Stadt ist.

Da man mit dieser Bahn an etlichen Wohnhäusern und Wohnblöcken vorbeifährt, mussten sich die Ingenieure etwas einfallen lassen, um die Anwohner vor neugierigen Blicken zu schützen: Sobald die Bahn an einem Wohnblock vorbeifährt, werden die seitlichen Scheiben milchig und undurchsichtig.

 

Daegu und Busan (3b)

Die ganze Strecke misst 23.95 km und hat 30 Stationen. Drei grosse Brückenkonstruktonen überbrücken Wasser und eine Strassenkreuzung.

 

Daegu und Busan (4)

Snack der andern Art: Berliner gefüllt mit Sonnenblumenkernen und Zimtzucker.

 

Daegu und Busan (6)

Bibimbap: Koreas Nationalgericht. Die vielen Zutaten werden in einer Schüssel schön angerichtet serviert und man gibt dann beliebige Zutaten hinzu. Am Schluss mischt man es kräftig durch und isst es dann mit dem Löffel, nicht mit den Stäbli.

 

Daegu und Busan (7)

Streetfood ist in Korea äusserst beliebt. Die Strassen sind gesäumt von unzähligen Ständen, die kleine Zwischenmahlzeiten verkaufen. Diese Frau verkauft Fleischspiesse und Waffeln. Die Waffeln waren so unglaublich dick und gut, dass sie uns schnell zu ihrer Stammkundschaft zählen durfte.

 

Daegu und Busan (8)

Toiletten passend zu unseren Velos.

 

Daegu und Busan (10)

Rund um das Erntedankfest (Chuseok) wurde Korea mit Fahnen geschmückt.

 

Daegu und Busan (11)

Wir nähern uns der Hafenstadt Busan. Damit man einfach über die vielen Flüsse kommt, werden dementsprechend viele Brücken benötigt. Diese Brücke befindet sich noch im Bau.

 

Daegu und Busan (12)

Tourenradlertreffen am Ende bzw. Anfang des Nakdonggang-Radweges: Kanada, Spanien und Schweiz.

 

Daegu und Busan (13)

In Busan treffen wir auf Karla aus Alaska. Sie ist etwas später in Südkorea angekommen und wir haben sie über Facebook mit Tipps und Tricks zur Route versorgt. Zusammen haben wir bei Shabu-Shabu unseren Erfolg gefeiert. Shabu-Shabu kommt ein Fondue Chinoise wohl am nächsten.

 

Daegu und Busan (14)

Am nächsten Tag machten wir dann einen Rundgang um den Block und assen Streetfood. In der Pfanne links befinden sich Tteobokki: Tteok, das ist ein Reiskuchen, und Fishcake, Fischfleischsticks an einer ziemlich scharfen Chili-Sauce. (Ehrlich gesagt, ist diese Sauce mittlerweile nicht mehr ganz so scharf für uns… man gewöhnt sich etwas dran. 🙂 ).

An den Stäckli ist nochmals Tteok und Fishcake in einer Brühe. Von der Brühe gibt es jweils immer noch einen kleinen Becher zum trinken.

 

Daegu und Busan (15)

Man geht also einfach an diesen Stand und bestellt, was man gerne möchte. Das Gericht in der linken Pfanne (voriges Bild) gibt es jeweils auf einem Teller, der in einem Plastiksäckli eingepackt ist. In einem Plastiksäckli darum, da man kein Wasser zum Abwaschen hat und so einfach das Plastiksäckli entfernt und fortwirft. Bei der rechten Pfanne bedient man sich selber. Man erhält dazu noch ein kleines Gefäss mit Dip-Sauce (Soja-Sauce mit Zwiebeln versetzt).

Auf der rechten Seite des Standes gibt es auch noch Dumplings mit Fleisch, Dumplings mit Reisnudeln und eine Art Pfannkuchen mit Tintenfischtentakeln. Bestellt man dies, so wird dies auf dem Barbecue gebraten und mit der Schere zerschnitten und auf einem mit einem Plastiksack eingepackten Teller serviert.

Am Schluss wird bezahlt. Dazu zählt man die Stäckli und Teller zusammen, was dann den Preis ergibt.
Das Geld wird dann auch nicht einfach irgendwie gegeben, auch dafür gibt es eine korrekte Art: Man hält das Geld mit der rechten Hand und fasst sich dabei mit der Linken an den rechten Ellenbogen.

 

Daegu und Busan (16)

Blick auf die Skyline von unserem Backpacker.

 

Daegu und Busan (17)

Das Nachtleben von Busan. Bling Bling Bling. Es leuchtet und blinkt.

 

Daegu und Busan (18)

Am Hafen von Busan, direkt hinter dem Fischmarkt.

 

Daegu und Busan (19)

En Guetä! Essen am Fischmarkt in Busan.

 

Daegu und Busan (21)

Wie man sich an das scharfe Essen etwas gewöhnt, kann man sich eventuell auch an diese harten Betten gewöhnen. Diese Marmorplatten sind beheizbar und geben eine wohlige Wärme ab. Man liegt hier direkt auf dem Stein. Wir haben auch schon von Betten aus Glas gehört.

Kleines Detail am Rande: Auf dem Nachttisch stehen verschiedene Marmormuster zur Auswahl.

 

Daegu und Busan (22)

“Bisch du würkli ächt?”

 

Daegu und Busan (23)

Der Weg nach Yeosu war sehr abwechslungsreich. So ergaben sich immer wieder wunderschöne Ansichten des Meeres und den vielen Inseln, die die Südküste Südkoreas säumen.

 

Daegu und Busan (24b)

Ebenfalls an der Südküste befindet sich der Schiffbauer STX, wo man Containerschiffe und Tanker bestellen kann.

Von einem Mitarbeiter der Sicherheitsabteilung wurden wir in sehr deutlichem koreanisch darauf aufmerksam gemacht, dass man keine Fotos der Werft machen darf. Die Fotos waren dann auch unter Aufsicht des Ordnungshüters wieder zu löschen. Da Bruno diese Werft mit dem Kran, der 1500 Tonnen heben kann, so beeindruckt hat, hat er dann am Abend im Zelt aus dem Gedächtnis eine Bleistiftskizze angefertigt, damit man dies trotzdem auf dem Blog zeigen kann. (Niemand hat gesagt, man dürfe keine Bleistift-Skizze machen… 🙂 ).

Wer den Kran in Farbe sehen möchte, kann dies auf der Website von STX auf der Werft-Cybertour tun. (Dies benötigt Flash, ist deshalb leider für iPad-Benutzer nicht abrufbar.)

Korea ist in vielen Bereichen gespickt mit Superlativen: So kamen wir ebenfalls an der sechstgrössten Brücke der Welt mit den höchsten Pylonen (270 Meter) vorbei: Yi Sun-sin Brücke. Über diese Hängebrücke kommt man zum Yeosu Industrial Complex. Ein gigantisches Industriegebiet, wo vorallem petrochemische Betriebe ansässig sind.

Gleich daneben befindet sich das grösste und modernste Stahlwerk der Welt, welches von POSCO betrieben wird.

Ein Steinwurf weiter befindet sich der Gwangyang Container Hafen, der zu grossen Teilen in der Gwangyang Bay aufgeschüttet wurde. Dieser Hafen bietet ideale Bedingungen für die Schifffahrt: So bieten die vorgelagerten Inseln idealen Schutz vor den rauhen Bedingungen und es können durch die grosse Tiefe des Hafenbeckens auch grösste Schiffe beladen werden.

Umgeben von riesigen Industriegebieten bedeutet dieser Hafen ein wichtiger Knotenpunkt in Nordostasien.

 

Daegu und Busan (25)

Schön geschmückte Promenade in Masan.

 

Daegu und Busan (26)

Die wohl schrillste koreanische Besonderheit: Love Motels. Für etwas traute Zweisamkeit geht man als Paar in ein Love Motel und kann sich stundenweise ein Zimmer mieten. Die Zimmer sind oft aussen schon sichtbar. Sozusagen ein Zimmermenü.

 

Daegu und Busan (27)

Die Stoffbändel, die hier herunterhängen, dienen als (Ge-)Sichtschutz. Es scheint egal zu sein, dass man ohne Probleme ein Nummernschild lesen kann. Wichtig ist, dass man keinesfalls das Gesicht sehen kann.

 

Daegu und Busan (28)

Man kann das Zimmer auch für eine ganze Nacht mieten. Für uns ist es relativ einfach, eine solche Unterkunft zu finden: Stechen diese Häuser im Stadtbild hervor, wie nichts Anderes. Und erst in der Nacht: Die Fassaden leuchten und blinken in allen Farben.

 

Daegu und Busan (30)

Golf Driving Ranges sehen in Korea so aus. Manchmal sind auch noch Zielscheiben mit verschiedenen Punktzahlen an den Netzen angebracht. Man trifft die überall an. In grossen Städten oder im kleinsten Dörfli.

 

Daegu und Busan (31)

Bavaria Filmstudios auf Koreanisch. An diesem Drehort wurden viele Samurai-Filme gedreht. Wir konnten den Ort besuchen…

 

Daegu und Busan (32)

… und quasi hinter die Kulissen schauen.

 

Daegu und Busan (35)

Keine ausgeschilderten Radwege mehr, dafür geschäftiges Treiben in den Strassen von Baedun-Ri.

 

Daegu und Busan (36)

Schöne Aussicht von der hügeligen Küstenstrasse.

 

Daegu und Busan (37)

Der Reis ist nun geerntet. Und wird an jedem erdenklichen Platz zum Trocknen ausgelegt.

 

Daegu und Busan (41)

Derzeit blühen überall die Kosmeen, was die Uferlandschaft wunderschön erstrahlen lässt.

 

Daegu und Busan (44)

Neben all den Superlativen gibt es auch ganz kleine Ortschaften, wo es in den Strassen nach gekochten Essen riecht.

 

Daegu und Busan (46)

Am Markt in Yeosu werden Fische getrocknet.

 

Daegu und Busan (45)

Wir sind nun in Yeosu angekommen. In dieser Stadt fand vom 12. Mai bis 12. August die Weltausstellung “Expo 2012” statt.

 

Daegu und Busan (50)

Ein Teil der Anlage steht heute noch. Die Attraktion „BIG O“, eine 41 Meter hohe Stahlskulptur, welche mit 3’000 Wassersprinklern den weltgrössten „Shower Curtain“ erzeugt, kann man jeden Abend bewundern. Auf diesen Wasser-Vorhang werden Bilder projeziert und unterstützt durch eine gigantische Lasershow, Musikuntermalung und Wasserfontänen eine multimediale Show der Extraklasse geboten.

 

Ganz schön eindrücklich!

 

Und hier noch was zum Schmunzeln

Daegu und Busan (20)

Wir fanden, dass wir in unserem täglichen Sprachgebrauch das farbige Wort “Gugus” (was auf Hochdeutsch soviel wie “unnütze Dinge” bedeutet) viel zu wenig verwenden. 🙂 Man beachte, welche Marken hier als Gugus verkauft werden.

 

9 thoughts on “Von Daegu via Busan nach Yeosu”

  1. Natalie sagt:

    Sali zäme! Es ist einfach der Hammer! Ich erblasse vor Neid! Sibil, melde dich bitte mal per Mail bei uns! Hebeds witerhin sooo guet!! S Hagis

  2. Gabi sagt:

    Toll wie spannend ESSEN sein kann!!!!
    Und wie immer seid Ihr in T-Shirt unterwegs, während hier der Herbst hereingezogen ist. Sowohl mit leuchtend buntem Herbstlaub in der Sonne, als auch mit Wind und Regenwolken…Gute Fahrt weiterhin!!!!

  3. Emmi sagt:

    Grüezi Ihr zwei Lieben
    Also, nachdem Ihr uns so eindrücklich die kulinarischen Leckerbissen geschildert habt, fällt es doch etwas schwer, “bei Gschwellti und Wienerli” ein begeistertes Gesicht zu zeigen.
    Die anderweitigen Spezialitäten, die Ihr en masse geniessen könnt, sind einfach gewaltig. Der “Neidhammel” meckert ein wenig: wott äu!
    Hebed Sorg und s’Länkrad im Griff….
    Huki EmmiBruno

  4. Verena Klopfenstein sagt:

    Aber hallo ihr könnt essen was ihr wollt ihr werdet immer dünner. Cool. Scheint wirklich ein tolles Land zu sein. Geniesst es ihr Lieben. Freu much schon wieder auf die nächsten Bilder. Ihr macht das sehr sehr gut. Kisses Verena

    1. SibilBruno sagt:

      Liebe Verena, ja gell, ein bisschen weniger sind wir geworden…. Auch wenn wir so viel leckere Sachen probieren. smile.
      Es ist in der Tat ein absolut tolles Land. Sehr eindrücklich. Die Menschen hier helfen uns wo es nur geht und sind sooooo freundlich.
      Hier gefällt es uns wirklich sehr.

      Grüessli nach Thun.

  5. Karin sagt:

    Danke danke danke! Wieder sooooo schön zu lesen und sehen! Ich frage mir, wann ich in der Schüle so unterrichtet wäre wie ihr es erzählt, hätte ich heute bestimmt viel mehr gewissen 🙂 . Alles ist wirklich interessant zu lesen!
    Und eure nächsten Job… culinair reporters?
    Geniesst die nächste Kilometer!!! Liebe Grüssen, Karin

  6. Silvia Luginbühl sagt:

    Hallo ihr Lieben
    Das ist ja unglaublich was ihr alles erleben könnt! Danke, dass ich an eurem Abenteuer mit den interessanten Kommentaren und Bildern teilhaben darf. Heute war das Essen in allen Formen und Farben sehr präsent. Das sieht alles nicht nach Schlankheitsdiät aus! Geniessen ist eben doch viel schöner! Das mit dem GUGUS entspricht der Wahrheit. Wie viele unnütze Dinge mir im Alltag die Sicht aufs Wesentliche versperren, ist unglaublich.
    Geniesst eure Zeit mit Augen und Herz!
    Alles Gute und liebe Grüsse aus Zürich von Silvia

    1. SibilBruno sagt:

      Liebe Silvia

      In Korea ist man wahrlich am falschen Ort um etwas für die schlanke Linie zu tun. Zu gross sind die Verlockungen von all den neuen Dingen die wir probieren müssen. smile. Ein Teil davon strampeln wir in den Hügeln dann wieder ab. So, gehen jetzt auf den Märt. Haben schon wieder hunger. hi hi hi

      Grüessli Sibil und Bruno

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